Arbeitsrecht: Aktuelles EU-Recht mit Praxisrelevanz

Das Arbeitsrecht entzieht sich traditionell weitgehend der Harmonisierung durch das EU-Recht – was die teils erheblichen Unterschiede zwischen dem rumänischen und etwa dem deutschen Arbeitsrecht erklärt. Gleichwohl lässt sich ein klarer Trend zur Europäisierung erkennen: unionsrechtliche Impulse prägen zunehmend auch nationale Regelungen. Neue Vorschriften und praktische Entwicklungen dürften den Arbeitsalltag in Unternehmen spürbar verändern – in Rumänien ebenso wie andernorts. Welche praxisrelevanten Themen prägen derzeit die arbeitsrechtliche Agenda Europas?


Unternehmenspraxis Rumänien: CAEN-Codes und Genehmigungen

Zu Beginn des Jahres wurden in Rumänien gesetzliche Änderungen im Zusammenhang mit dem Handelsregister verabschiedet, die u.a. eine neue Klassifizierung der Tätigkeiten von Gesellschaften (die sog. „CAEN- Codes“) einführte. Viele Tätigkeiten wurden in neue CAEN- Codes aufgeteilt; wir berichteten bereits https://stalfort.ro/wp-content/uploads/2025/01/Anpassung_CAEN-Codes.pdf .


Das Eigenkapital bzw. Nettoaktivvermögen – eine wichtige Kennzahl

Oft wird der Begriff des Nettoaktivvermögens bzw. Eigenkapitals bei Diskussionen im Zusammenhang mit der Finanzlage einer Gesellschaft erwähnt. Was genau verbirgt sich dahinter:


Genehmigungssicherheit für rumänische Immobilien verbessert

Die Immobilien- und Baubranche Rumäniens leidet unter fragmentierten, langwierigen Genehmigungsverfahren; Verzögerungen und inkonsistente Auflagen behindern die Projektfinanzierung und -umsetzung. Daher führt die Dringlichkeitsverordnung („DVO“) 31/2025 erhebliche Vereinfachungen ein. Sie ist für Bauträger, Investoren und Kreditgeber von Bedeutung.


Stop the Clock – die neue EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeit

In einer Zeit, in der der Druck auf Unternehmen, hinsichtlich ihrer sozialen und ökologischen Auswirkungen transparent zu sein, erheblich zunimmt, sieht die EU Richtlinie (EU) 2025/794, allgemein bekannt als „Stop the Clock,“ eine vorübergehende „Pause“ bei der Anwendung wichtiger Verpflichtungen vor. Sie verschiebt die Fristen für Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) und die Sorgfaltspflicht (CSDDD). Ziel ist es, den Beteiligten mehr Zeit für die Anpassung zu verschaffen, insbesondere jenen, die noch nicht mit der Umsetzung der ESG-Berichterstattungspflichten (Environmental, Social, Governance) begonnen haben oder mit praktischen Herausforderungen konfrontiert sind.


Energierecht im Wandel - Neues Netzanschlussverfahren in Rumänien ab 2026

Ab Januar 2026 treten in Rumänien grundlegende Änderungen des Verfahrens zum Netzanschluss von Energieanlagen in Kraft. Es betrifft Stromerzeugungs- und Speicheranlagen (BESS) mit einer installierten Leistung von mindestens 5 MW. Diese Reform soll ein transparenteres und wettbewerbsorientiertes System schaffen, das Netzkapazitäten effizienter verteilt und spekulative Projekte verhindert.


Tausch von landwirtschaftlichen Grundstücken und das Gesetz 17/2014 - zwischen Optimierung und Risiko der Umqualifizierung

Das Gesetz Nr. 17/2014, aktualisiert durch das Gesetz Nr. 175/2020, regelt streng den Verkauf von landwirtschaftlichen Grundstücken, die im Außenbereich von Ortschaften gelegen sind. Bei einem Verkauf derartiger Grundstücke bestehen gesetzlich Vorkaufsrechte bestimmter Kategorien von Personen (Pächter, Nachbar, Staat usw.). Diese genießen daher Vorrang im Fall einer Verkaufsabsicht des Eigentümers dahingehend, dass sie innerhalb einer Frist anstelle des potentiellen Käufers für den Erwerb des Kaufgegenstands zu denselben Bedingungen optieren können. Daher lautet die Grundregel dahingehend, dass die Übertragung des Eigentumsrechts an diesen Grundstücken nur nach Durchführung eines Verfahrens zur öffentlichen Bekanntmachung des Angebots, das den Berechtigten die Ausübung des Vorkaufsrechts ermöglicht, erfolgen darf. Verstöße führen zur absoluten Nichtigkeit.


SONDERMELDUNG - Webinar „Fokus Rumänien: Wirtschaft, Investitionen und Arbeitsmarkt” mit AHK, STALFORT und CT Executive Search

Am 25. September erklären wir im Webinar zum Thema „Fokus Rumänien: Wirtschaft, Investitionen und Arbeitsmarkt”, welche relevanten Änderungen in den Bereichen Arbeitsrecht und Steuern es im vergangenen Jahr gegeben hat.


Neuregelungen 2025: Arbeitsrecht, Krankmeldungen und Sozialversicherung im Fokus

Das Jahr 2025 bringt nicht nur gesetzliche Anpassungen, sondern auch eine Veränderung des Melde- und Verwaltungsrhythmus für Arbeitgeber. Neben der Verwaltung von Arbeitsverhältnissen und Lohnabrechnungen rücken die präzise Erfassung neuer Aspekte wie z.B. von Arbeitsunfähigkeitszeiten, sowie die Einhaltung steuerlicher Pflichten stärker in den Mittelpunkt. Besondere Aufmerksamkeit verlangt die neue Plattform „REGES-Online“ für Arbeitnehmerregistrierungen. Arbeitgeber tragen die Verantwortung für vollständige und aktuelle Datenmeldungen – anderenfalls drohen Blockaden oder Sanktionen. Unternehmen sollten in diesem Übergangsjahr interne Prozesse überprüfen und klare Verantwortlichkeiten festlegen; ansonsten drohen finanzielle Folgen und operative Verzögerungen.


Neue Anweisungen des rumänischen Kartellamts im Bereich der Genehmigung von Direktinvestitionen

Die meisten Direktinvestitionen (FDI) unterliegen in Rumänien vor deren Vollzug einer Genehmigungspflicht. Wir haben hierzu und ebenfalls zu dem weiten Rahmen der betroffenen Investitionen wiederholt berichtet[1]. [1] https://stalfort.ro/wp-content/uploads/2025/06/Neue_Gesetzgebung_Genehmigung_Direktinvestitionen.pdf